Sehr geehrter Herr Turkie,
das hier zuständige Kreisverwaltungsreferat ist seit jeher daran interessiert, Lichtzeichenanlagen (LZA) innerhalb eines Streckenzuges zu einer "Grünen Welle" zusammenzufassen. Dabei sind allerdings etliche Rahmenbedingungen zu beachten.
Die Art der einzelnen LZA variiert innerhalb einer "Grünen Welle" meist von einfachen Fußgängerschutzanlagen bis hin zu recht komplexen Anlagen mit jeweils höchst unterschiedlicher technischer Ausstattung - von einfachen Festzeitanlagen, die ihre Signalprogramme nur linear abarbeiten können, bis hin zu vollverkehrsabhängigen Anlagen (mit ÖPNV-Beeinflussung), die mittels Detektoren das augenblickliche Geschehen an einer Kreuzung erfassen und ihre Signalprogrammbearbeitung entsprechend variieren können.
Auch die verkehrstechnischen Gegebenheiten an den einzelnen Knoten sind höchst unterschiedlich. Je nach Verkehrsaufkommen bzw. Unfallgeschehen werden zum Teil sogenannte Dreiphasenregelungen eingesetzt. Dabei handelt es sich meistens um eine zusätzliche Grünphase, in der die Linksabbieger gesondert geführt werden.
Detaillierte Informationen, wie sich diese Gegebenheiten in einem historisch gewachsenen Straßennetz auf die Realisierbarkeit von „Grünen Wellen“ auswirken, finden Sie unter http://www.muenchen.de/rathaus/Stadtverwaltung/Kreisverwa...
Aufgrund dieser Problemlage können "Grüne Wellen" in der Regel nur richtungsabhängig realisiert werden. Deshalb hat man in München folgenden Kompromiss gefunden: Die Bevorzugung wechselt sich regelmäßig ab. Morgens ist die Grüne Welle stadteinwärts geschaltet, abends stadtauswärts. Wer genau entgegengesetzt zu dieser Regelung pendelt, hat deshalb meist das Nachsehen und läuft des Öfteren bei "Rot" auf.
Allerdings befasst sich die Stadtverwaltung aktuell mit Untersuchungen zum Thema „Grüne Wellen“ und erarbeitet eine Prioritätenliste zur weiteren Verbesserung der „Grünen Wellen“ im Münchner Straßennetz, wovon die ersten Streckenzüge bereits mit guten Ergebnissen umgesetzt wurden.
Ich bitte aber um Ihr Verständnis, dass die komplexen Zusammenhänge oft auch keine besseren Lösungen zulassen.
Mit freundlichen Grüßen

Kommentare (1)Schließen
am 15. November 2013
1.
Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie angemeldet sein.