Sehr geehrte Familie Müller,
zu Ihrer Anfrage zur Entfernung aller Hecken sowohl bei der Neuen wie der Alten Pinakothek muss ich Ihnen mitteilen, dass die betroffenen Flächen nicht im Zuständigkeitsbereich der Landeshauptstadt München, sondern des Freistaates Bayern befinden. Ich habe aber zur Aufklärung des Sachverhaltes und der Beantwortung Ihrer Fragen das Staatliche Hochbauamt um eine Stellungnahme gebeten, das Folgendes mitgeteilt hat:
„Im Herbst 2010 war vor der Pflege der Grünanlagen eine Bestandsaufnahme der Hecken um die Alte Pinakothek erfolgt, mit dem Ergebnis, dass durch eine reine Pflegemaßnahme kein befriedigender Gesamteindruck mehr zu erreichen ist. Über weite Strecken entlang der Arcis- und Theresienstraße war die Hecke ausgefallen, an anderen Stellen war durch verschiedene Ersatzpflanzungen wie z. B. Liguster und Hainbuche ein völlig uneinheitliches Bild entstanden. Die Entscheidung, die Hecken zu entfernen, beruht auf einem breit angelegten Abstimmungsprozess und dem Konsens zwischen den beteiligten Institutionen (Landeshauptstadt München, Bezirksausschuss, Bayerische Staatsgemäldesammlungen). Ausschlaggebend war nicht nur der schlechte Zustand der Gewächse, die ohnehin hätten ersetzt werden müssen; vielmehr ist es erklärte Absicht, eine bessere Sichtbarkeit und Durchlässigkeit auf Fußgängerniveau zwischen den Museen und ihren Zugängen zu erreichen.
Zur Entwicklung der Potentiale des Kunstareals München gibt es ein staatlich-städtisches Gemeinschaftsprojekt unter der Moderation des Lehrstuhles für Städtebau und Regionalplanung an der Technischen Universität München. In verschiedenen Gremien wird mit allen beteiligten Institutionen und Bürgervertretern daran gearbeitet eine stärkere Aktivierung des Kunstareals zu fördern.
Im diesem Rahmen fand im Oktober 2010 ein öffentlicher Freiflächenworkschop Kunstareal mit fünf geladenen nationalen wie internationalen Landschaftsarchitektur-Büros statt. Die Teilnehmer des Freiflächenworkshops appellierten einstimmig dafür, als ersten kurzfristigen Schritt im Ensemble Königsplatz und Pinakotheken Hecken zu entfernen und Bäume aufzuasten mit dem Ziel, verbesserte Transparenz und Sichtbarkeit zu erzeugen.
Es wurde beschlossen, dass zunächst bei den ohnehin in den Wintermonaten durchzuführenden Pflegemaßnahmen der Grünflächen das anerkannte Ziel von mehr Durchsicht und Durchlässigkeit betrieben werden soll.
Es ist aus unserer Sicht nicht erkennbar, dass die Nutzung und Brauchbarkeit der Wiesen zum Spielen beeinträchtigt sein soll. Die Wiesen sind allein schon wegen ihrer beträchtlichen Größe vielfältig nutzbar und sie werden in ihrer Erholungsfunktion in der dicht bebauten Maxvorstadt dankbar angenommen. Die neue Offenheit und Erkennbarkeit wird von einer Vielzahl von Mitbürgern sehr begrüßt.
Der einfache Ersatz der entfernten Hecken ist nicht beabsichtigt. Neupflanzungen können selbstverständlich zukünftig im Rahmen eines neu zu entwickelnden Gesamtgestaltungskonzeptes vorgenommen werden. Hierfür verweisen wir auf das Projekt „Kunstareal“. Wir geben die Einwände der Familie Müller zur Info weiter an die Projektgruppe des Kunstareals.“
Mit freundlichen Grüßen

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am 23. März 2011
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am 10. April 2011
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am 14. April 2011
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am 16. April 2011
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