Die Amtszeit von Oberbürgermeister Christian Ude endete nach über 20 Jahren am 30. April 2014.
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Gesellschaft und Soziales
Oktoberfest = verordneter Freiheitsentzug für Anwohner?
Sehr geehrter Herr Ude,
da wir Menschen nicht ausschließlich vernunftgetrieben denken und handeln, leben wir fast schon folgerichtig im Zustand zunehmender Bevormundung. Und da wir nicht selten schwach und intellektuell überfordert sind, lassen wir uns ständig verführen und manipulieren. Diese Wechselwirkungen zwischen Individuum und Gemeinschaft funktionieren so gut, dass wir uns um den Zusammenhalt unserer Gesellschaft nicht allzu große Sorgen machen müssen: Wir leben mit der Gurtpflicht, der Sperrstunde, der Schulpflicht, dem Rauchverbot u.v.a.m. Insgesamt leben wir damit nicht schlecht und insgesamt auch ganz friedlich. Menschen scheinen sich in der Bevormundung manchmal auch ganz sicher und aufgehoben zu fühlen.
Wenn Jahr für Jahr das Oktoberfest in München seinen ganz eigenen Charme über die Stadt bringt, dann frage ich mich immer wieder, warum man sich dieses Spektakel der zunehmend entgleisenden Unvernunft noch leistet.
Selbstverständlich geht es nicht um Tradition, sondern – wie fast überall – ausschließlich um Geld und Gier. Aber muss man deswegen fahrlässig das Idyll unseres Zusammenlebens aufs Spiel setzen, nur des Geldes wegen?
Ist alles, was Geld bringt, richtig und gut?
Das Oktoberfest bringt lange schon keine Freude mehr auf, schon gar nicht für die Bürger unserer Stadt. Die Stadt befindet sich dann nämlich in einem wochenlangen Ausnahmezustand, füllt sich mit Menschen, die einem die Luft zum Atmen nehmen, bringt Unruhe und Hektik, wird immer wieder zum Zentrum von Gewalt und Verbrechen.
Für einen Anwohner ist die Wiesnzeit schon ein übermäßiger Eingriff in dessen Leben – mehr oder weniger eine aufgezwungene Freiheitsberaubung. Ich selber fühle mich unwohl, wenn ich vor die Tür gehe und muss immer wieder damit rechnen, angepöbelt oder mitunter auch angegriffen zu werden von Menschen, die sich nicht mehr im Griff haben. Um meine Frau und meine Kinder muss ich mir ebenfalls ständig Sorgen machen, wenn Sie notgedrungen unterwegs sind. In den vergangenen Jahren kam es für uns immer wieder zu Sachbeschädigungen, aktuell gerade wieder zum Fahrraddiebstahl.
Sehr geehrter Herr Ude, ich weiß, dass mein Unmut als Anwohner und Betroffener nicht repräsentativ ist, aber ich bin mir sicher, dass viele Mitbürger mein Leid teilen oder mich wenigstens verstehen können. Ich fühle mich massiv in meinen Freiheitsrechten eingeschränkt und bitte Sie deshalb dringlich darum, sich dieser Problematik anzunehmen. Im Übrigen halte ich es für einen Schildbürgerstreich, wie die Stadt München hier Gelder versenkt, wie beispielsweise durch die Installation hunderter sog. Poller. Wer hat sich das nur einfallen lassen?
Wenn es Ihnen aus politischen Gründen nicht möglich ist, mir und vielen Leidensgenossen die Freiheitsrechte zurück zu geben, dann bitte ich Sie gleichzeitig um einen angemessenen Schadensausgleich.
Ich bin nicht mehr willens, die Einschränkung meines Lebens hinzunehmen und werde alle Mittel in Bewegung setzen, mein Interesse im Interesse der Bürger Ihrer Stadt durchzusetzen- Bitte haben Sie dafür Verständnis!
Mit den besten Grüßen
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am 09. Oktober 2011
1.
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