Sehr geehrter Herr David B.,
mit Ihrer E-Mail vom 04.11.2013 sprechen Sie die Probleme bei der Wohnungssuche bzw. bei der Suche nach Bauland in der Landeshauptstadt München an und regen in diesem Zusammenhang die zusätzliche Ausweisung von Bauflächen an, um bezahlbare Bauflächen zu schaffen.
Welche Bedeutung ich in meiner gesamten Amtszeit dem Wohnungsthema beigemessen habe, sehen Sie schon daran, dass in meiner Amtszeit 125.000 neue Wohnungen fertiggestellt wurden und dass ich seit 1990 für die Mietbremsen eintrete, die allerdings erst jetzt vom Gesetzgeber realisiert werden – und damit leider zu spät für alle Mietsprünge der letzten zwei Jahrzehnte.
Wie Sie selbst beschreiben, steht die Landeshauptstadt München als attraktive und prosperierende Stadt vor der Aufgabe ausreichenden und bezahlbaren Wohnraum zur Verfügung zu stellen. Bereits in der Vergangenheit ist es leider immer wieder zu Zeiten mit einer sehr großen Wohnungsnachfrage und folglich steigenden Mieten gekommen. Durch die Nachwirkungen der Finanzkrise 2008 findet eine anhaltende Flucht in Sachwerte wie vor allem in Immobilien statt und trägt damit zusätzlich zu immensen Preissteigerungen bei.
Die Landeshauptstadt München steuert dieser Entwicklung entgegen, indem sie bei Wohnungsbauvorhaben auf städtischen Flächen 50% für den geförderten Wohnungsbau vorsieht, der Beziehern von unteren und mittleren Einkommen zur Verfügung gestellt wird.
Des Weiteren wird die Ausweisung neuer Bauflächen kontinuierlich vorangetrieben. Nachdem zum Beispiel die innerstädtischen ehemaligen Kasernenflächen und viele ehemalige Bahnflächen zu innerstädtischen Bauflächen umgewandelt wurden bzw. diese Entwicklungen in die Wege geleitet wurden, gilt die Aufmerksamkeit in den letzten Jahre verstärkt der Baulandausweisung auf den letzten großen Freiflächen am Rande des Münchner Stadtgebiets.
Zusätzlich zu Freiham im Westen, wo im kommenden Jahrzehnt Baurecht für unterschiedlichste Wohnformen für 20.000 Einwohner entstehen soll, werden auch Baulandausweisungen insbesondere im Münchner Osten nördlich von Riem und östlich der S-Bahn-Linie S8 für 10.000 Einwohner vorbereitet.
Leider gilt zur Zeit allgemein für den Wohnungsbau in München, dass die Marktpreise aufgrund der finanzwirtschaftlichen Rahmenbedingungen bei weitem schneller steigen, als wir durch neue Baurechtsschaffungen kompensieren können. Die Stadtverwaltung versucht weiterhin mit allen möglichen Mitteln, diesem Trend entgegen zu wirken.
Ich lade Sie ein, sich über die städtischen Internetseiten auf dem Laufenden zu halten, und zwar zu Freiham über www.muenchen.de/freiham und zum Münchner Nordosten über www.muenchen.de/nordosten.
Die planerischen Einflussmöglichkeiten der Landeshauptstadt München außerhalb des Stadtgebiets sind aufgrund der verfassungsrechtlich geschützten kommunalen Planungshoheit von vornherein sehr begrenzt. Die Stadt München wirbt daher in den vorhandenen formellen und informellen regionalen Gremien sehr intensiv darum, dass die für das zu erwartende Bevölkerungswachstum in der Region notwendigen Wohnungs- baumaßnahmen auf möglichst viele Schultern verteilt werden.
Auch bei der 2014 anstehenden Gesamtfortschreibung des Regionalplans wird es darum gehen, geeignete Siedlungsflächenpotentiale ausfindig zu machen und unter Gewährleistung von Freiraumschutz und die Infrastrukturversorgung zu entwickeln.
Die Landeshauptstadt München wird hierzu ihren Beitrag leisten und sich weiterhin bei den regionalen kommunalen Partnern für die Aktivierung von geeigneten Siedlungsflächen einsetzen.
Mit freundlichen Grüßen

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am 04. November 2013
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am 04. November 2013
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am 18. November 2013
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