Sehr geehrter Herr Sturm,
die von der Flughafen-Geschäftsführung genannten Wachstumsprognosen basieren auf Verkehrsgutachten der Intraplan Consult GmbH, die für 2020 von 49,8 Millionen Fluggästen und für 2025 von 58,2 Millionen Fluggästen ausgehen. Die daraus berechneten Wachstumsraten für den Flughafen München von 3,9 Prozent (2009 bis 2020) beziehungsweise 3,7 Prozent (2009 bis 2025) liegen am unteren Rand vergleichbarer langfristiger Luftverkehrs- prognosen. Sie liegen aber auch deutlich unter dem in der Vergangenheit am Flughafen München tatsächlich verzeichneten Wachstum des Passagier- aufkommens. Dieses betrug im Zeitraum 1992 bis 2011 durchschnittlich 6,2 Prozent pro Jahr.
Die Prognosen gingen allerdings davon aus, dass die erforderlichen Kapazitäten zur Deckung der Nachfrage durch eine dritte Start- und Landebahn geschaffen werden. Ohne diese Kapazitäten kann auch kein entsprechendes Wachstum stattfinden.
Grundsätzlich ist es das Ziel der Geschäftsführung und der Gesellschafter der Flughafen München GmbH, die vorhandenen Kapazitäten bestmöglich auszulasten. Aufgabe der Geschäftsführung ist es aber auch, auf eventuelle Kapazitätsengpässe hinzuweisen, die sich aus der Entwicklung der Nachfrage ergeben. Von den Gesellschaftern wird dann entschieden, ob ein Ausbau der Kapazitäten stattfindet oder nicht.
Für die Gesellschafterin Landeshauptstadt München erfolgte diese Entscheidung durch den Bürgerentscheid vom 17. Juni, bei dem sich eine Mehrheit der Münchnerinnen und Münchner gegen den Bau einer dritten Startbahn entschieden hat. Ich habe noch am Abend der Abstimmung erklärt, dass der klar zum Ausdruck gebrachte Bürgerwille ohne Wenn und Aber von den städtischen Vertretern in den Flughafengremien respektiert werden wird (vgl. die Presseerklärung dazu unter http://www.muenchen.de/rathaus/Stadtinfos/Presse-Service/...).
Da die Angelegenheit damit entschieden ist, haben Sie sicher Verständnis dafür, dass ich nicht noch einmal auf alle Aspekte eingehen möchte. Maßgeblich dürfte für alle Kritiker und Gegner der 3. Startbahn sein, dass die Stadt München den Bürgerwillen respektiert, die bayerische Staatsregierung aber „ohne Wenn und Aber“ (so Verkehrsminister Zeil) am Ausbau festhalten will.
Mit freundlichen Grüßen

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