Sehr geehrter Herr Hamp,
vielen Dank für Ihre Anfrage vom 27. Juni zur Bebauung der Messestadt Ost, für deren Beantwortung mehrere Referate und Abteilungen zuständig waren, so dass die Beantwortung leider etwas Zeit in Anspruch genommen hat.
Zu Ihren konkreten Fragen kann ich Ihnen Folgendes mitteilen:
Stadtteilbibliothek:
Die bauplanungsrechtlichen Festsetzungen für die Baugebiete am U-Bahnhof Messestadt Ost ermöglichen zwar grundsätzlich die Realisierung einer Stadtteilbibliothek als Bestandteil eines gemischt genutzten Gebäudes. Im Rahmen der Spartenabfrage zum Bebauungsplan erfolgte hier jedoch keine Bedarfsanmeldung von Seiten des Kulturreferats.
Weiterführende Schulen:
Wie im Beschluss des Stadtrates vom 03.07.2013 „Schulbauoffensive (SBO) 2013/2030“ (http://www.ris-muenchen.de/RII2/RII/ris_sitzung_to.jsp?ri...) dargestellt, wird vom Referat für Bildung und Sport (RBS) ein starker Anstieg der Zahl der RealschülerInnen und GymnasiastInnen für ganz München erwartet. Deshalb ist das RBS beauftragt, mittels der neu gegründeten, referatsübergreifenden „Arbeitsgruppe Schulbauoffensive 2013/2030“ für die bedarfs- und zeitgerechte Bereitstellung schulischer und sportfachlicher Infrastruktur zu sorgen. D.h. überall in München wird nach neuen Schulstandorten gesucht. Es wird geprüft, ob an bestehenden Schulstandorten Erweiterungen möglich sind und der Immobilienmarkt wird sondiert, um ggf. geeignete Räume und Gebäude zur Verfügung zu stellen. Explizit wurden die Referate in diesem Beschluss beauftragt, „bis Ende 2013 zu prüfen, ob im Münchner Nordosten sowie im Bereich Trudering-Riem, Messestadt Riem Standorte für eine Realschule und ein Gymnasium gesichert werden können.“
In diesem Rahmen wird gerade von der Arbeitsgruppe Schulbauoffensive 2013/2030 der potentielle Schulstandort Technologiepark II südlich untersucht. Im o.g. Beschluss des Stadtrates wurde das RBS beauftragt, eine räumliche Bedarfsplanung für die öffentlichen beruflichen Schulen in München dem Stadtrat vorzulegen. In diesem Zusammenhang wird auf den Vorschlag der Verlagerung der beruflichen Schulen in der Messestadt eingegangen werden.
Turnhalle:
Im Falle der Errichtung einer weiterführenden Schule in der Messestadt würde natürlich auch die notwendige Turnhalle errichtet. Diese stünde dann auch den Vereinen zur Verfügung.
Weitere stadtplanerisch interessante Ideen aufnehmen:
Zahlreiche Anregungen und Bedenken der Bürgerinnen und Bürger vor Ort, die den von Ihnen angesprochenen Themen weitgehend entsprechen, wurden im Zuge der vorzeitigen Bürgerbeteiligung im Rahmen des Bebauungsplan- verfahrens geäußert. Diese Anregungen und Bedenken werden dem Stadtrat vorgelegt, der sie in seine Abwägung einbezieht, wenn er über die Billigung des Bebauungsplans berät. Im Rahmen der Durchführung der Beteiligung der Öffentlichkeit gem. § 3 (2) Baugesetzbuch, voraussichtlich im Herbst 2013, besteht für die Bürgerinnen und Bürger erneut die Möglichkeit, ihre Anregungen und Bedenken einzubringen.
Neben Ihren konkreten Fragen hatten Sie auch die Einwohnerprognose des Planungsreferats sowie die Festsetzung der Geschoßflächenzahl hinterfragt.
Hierzu kann ich Ihnen mitteilen, dass die Erkenntnisse über die Zuzugsstrukturen auf der Analyse sämtlicher Neubaumaßnahmen zwischen den Jahren 2001 und 2011 beruhen. Hierbei wird das Einzelalter erfasst, so dass sehr genaue Rückschlüsse auf die zu erwartenden Kinderzahlen möglich sind. Die Einwohnerzahl absolut lässt solche Rückschlüsse nicht zu. Unter Berücksichtigung der ermittelten Zuzugsquoten ist demnach bei den zu erwartenden 430 Wohneinheiten mit rund 1.300 neuen Bewohnern zu rechnen.
Die baulichen Dichten in den neuen Wohngebieten entsprechen anderen, derzeit im Stadtgebiet realisierten Wohnbauprojekten, die der hohen Nachfrage nach Wohnraum in München nachkommen. Die mögliche Ausrichtung der Gebäude, überwiegend nach Süden, das für das Stadtgebiet herausragende Angebot an Grünflächen im direkten Umfeld der Neubebauung und die direkte Anbindung an die U-Bahn sind gute Voraussetzungen für die Realisierung von Wohnungen mit hoher Wohnqualität, auch wenn höhere Dichten im Wohnungsbau vorgesehen werden als bisher in der Messestadt realisiert wurden. Ein hinsichtlich Höhenentwicklung, Blockausformung und Innenhofgestaltung ausgewogenes räumliches Konzept für die einzelnen Baublöcke sichert darüber hinaus hohe Wohnqualitäten.
Die aufgeführten niedrigeren Bebauungsdichten in den südlichen und westlichen Teilgebieten der Messestadt (z.B. 4. Bauabschnitt) folgen dem Grundprinzip des kontinuierlichen Übergangs zwischen städtischen Quartieren im Norden und dem Landschaftsraum des Riemer Parks und sind demnach nicht auf die Flächen am U-Bahnhof Messestadt Ost übertragbar.
Ich hoffe, Ihre Fragen damit umfassend beantwortet zu haben und bedanke mich für Ihr Engagement für die Messestadt!
Mit freundlichen Grüßen
Christian Ude

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am 29. Juni 2013
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am 30. Juni 2013
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am 30. Juni 2013
3.
am 01. Juli 2013
4.
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