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Gesellschaft und Soziales
Zentrum für Islam in Europa - München (ZIE-M)
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Ude,
wie weit sind die Pläne für das ZIE-M inzwischen gediehen und wo soll es nun eigentlich gebaut werden? Und: Widerspricht ein Bürgerbegehren "Gegen den Bau einer Moschee am Stachus" nicht dem Grundgesetz Art. 4 und müßte von vorneherein abgelehnt werden?
Man sollte die muslimisch-gläubigen Bürger nicht endlos hinhalten mit leeren Versprechungen, sondern das ZIE-M konkretisieren.
Angestoßen zu Fragen und Meinungskundgebung hat mich die Konfrontation mit einem Mitglied der Partei "Die Freiheit". Der Mann stand an Allerheiligen vorm Haupteingang des Westfriedhofs und sammelte Unterschriften für ein Bürgerbegehren GEGEN DIE MOSCHEE AM STACHUS. Beim Reingehen wurde ich zum Unterschreiben aufgefordert und lehnte höflich ab. Beim Rausgehen wurde ich erneut zum Unterschreiben aufgefordert und wollte meine Ablehnung begründen, kam aber nicht zu Wort, weil der Mann mich so massiv zutextete, dass ein Friedhofsbeamter mir riet, mich wegen Belästigung an die anwesende Polizei zu wenden. An Allerheiligen gehe ich als Katholikin auf den Friedhof, um religiöse und familiäre Pflichten zu erfüllen und ich fühlte mich von der Unterschriftenaktion als aggressiver politischer Agitation in der Ausübung meiner religiösen Praxis gestört.
(Randbemerkung: Wenn man weiß, wo der Stachus liegt, erledigt sich das Bürgerbegehren von selbst, weil am wahren Stachus niemand eine Moschee/ein ZIE-M bauen will.)
Die Muslime und sonstige grundgesetz-liebende Bürger in München/Bayern könnten argumentieren, dass die Partei "Die Freiheit" nicht nur die Ausübung der islamischen religiösen Praxis verhindern möchte, sondern auch noch Volksverhetzung betreibt.
Beim Googeln ist mir klar geworden, dass die Partei "Die Freiheit" wohl eher ins rechte Lager gehört, ähnlich "Pro Köln", nur wollen sie sich bundesweit stark machen. Es scheint, als wären die auf einem anderen Planeten als ich daheim.
Ich habe (um aktuelle Kurse an der Volkshochschule halten zu können und mich als Theologie-Dokumentarin einer Zeitschrift fortzubilden) mich mit dem Islam befasst und z.B. auch eine Buchpräsentation von Imam Benjamin Idriz besucht. Der scheint mir kein Fanatiker oder Terrorideologe zu sein. Wenn das ZIE-M in dem Geist "bespielt" wird, wie Herr Idriz verspricht, dann wäre das ein Gewinn für alle: ein deutschsprachiges Zentrum nicht nur für Muslime zum Beten, sondern eine Anlaufstelle für alle Bürger, die sich informieren möchten, z.B. vor einem Auslandsaufenthalt.
Eine weitere Seite der Sache ist, dass ich in einer multi-kulturellen "bunten" Stadt lebe. Der Islam sollte darum nicht nur im Völkerkundemuseum ausgestellt werden.
Den Muslimen wünsche ich, wenn sie hier Steuern und Sozialabgaben zahlen, ihre Mitbürger als Mitbürger behandeln und das Grundgesetz als ihr Gesetz respektieren, ein ebenso schönes Zentrum, wie es die jüdischen Mitbürger am Jakobsplatz bekamen. In München klappt das Zusammenleben ja oft schon sehr gut mit Kollegen und Nachbarn. Diesen Islam, reale Menschen guten Willens die nebenan leben, muss man unterstützen, nicht immer die Terroristen-Hysterie anfeuern.
Um sozialen Frieden auf Dauer zu bewahren, gegenüber den einzelnen Bürgergruppen Gerechtigkeit auszuüben und um den Art. 4 des Grundgesetzes in die Praxis umzusetzen, bitte ich Sie, sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, sich für die Errichtung des ZIE-M einzusetzen. Ich würde die Einweihung gerne noch erleben und mir dann die Fernsehübertragung anschauen. Leben und leben lassen, lehrt mich die christliche Nächstenliebe wie das Grundgesetz.
Mit freundlichen Grüßen
Ihre
Dr. Angelika Koller, München
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