Sehr geehrte Frau Bauer,
lassen Sie mich mit Ihrem Schlusssatz beginnen. Die Wiesn ist wirklich eine besondere Veranstaltung, ein völkerverbindendes Fest, auf das die Welt schaut und um das uns alle Welt beneidet. So sehr dieses Fest in der Tradition Münchens als bayrischer Metropole verankert ist, so sehr ist es andererseits dem Wandel unterworfen. Die Wiesn hat in ihrer nun über 200-jährigen Geschichte immer wieder ihr Gesicht geändert. Das ist allein schon dem technischen Fortschritt bei Fahrgeschäften oder im Brauereiwesen geschuldet. Ebenso sind Moden bei Musik und Tanz an der Wiesn nicht spurlos vorüber gegangen. Insofern ist die Wiesn bei aller Traditionspflege immer auch ein Kind der Zeitgeschichte. Ich denke, dass sie dabei aber nie ihren charakteristischen Charme verloren hat.
Leider sind bei einem Fest von der Größe des Oktoberfests Schattenseiten unvermeidlich. Nicht zuletzt der Alkoholkonsum bringt verschiedene Probleme mit sich. Sie haben ja eine ganze Reihe unschöner Beispiele aufgezählt. In der Tat sehe auch ich verschiedene Entwicklungen rund um die Wiesn mit wachsender Sorge. Dies betrifft vor allem die Zunahme von schweren Gewaltdelikten, aber auch die Strömung, aus der Wiesn einen bayrischen Ballermann zu machen.
Allerdings sieht die Stadt nicht untätig zu. Wo die Stadt Fehlentwicklungen oder gar Exzesse feststellt, setzt sie auf geeignete Maßnahmen, um diesen zu begegnen. So wird die Versorgung mit sanitären Einrichtungen ständig verbessert, in den Zelten gilt, dass die Musik am Nachmittag nicht aufreizend sein darf, das Kreisverwaltungsreferat prüft ständig die Schankmoral der Wirte, Polizei und Jugendamt haben ihre Kontrollen verstärkt und sind präventiv tätig. Durch logistische Verbesserungen reagieren Stadt und Verkehrsbetriebe auf den Druck, der durch die immerhin sechs Millionen Besucher auf die öffentlichen Verkehrsmittel und die Straßen rund um das Festgelände entsteht.
Dies sind nur ein paar Beispiele dafür, wie die Stadt in Zusammenarbeit mit anderen Behörden und Verbänden ständig an der Lösung von Problemen rund um die Wiesn arbeitet. Die Wiesn soll schließlich ein Fest bleiben, bei dem sich alle Generationen und Nationen wohl fühlen.
Mit freundlichen Grüßen

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am 07. Oktober 2011
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am 22. November 2011
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