Sehr geehrte Frau Kirschnek,
obwohl die Stadt sehr viel Geld in den Ausbau der Kinderbetreuung investiert, ist es leider so, dass die Anzahl der Plätze in München immer noch nicht ausreicht, um alle Münchner Grundschulkinder mit einem Platz im gewünschten Betreuungsangebot zu versorgen. Für die Sorgen der Eltern, die eine Betreuungsmöglichkeit für ihr Kind suchen, habe ich großes Verständnis.
Die Mittagsbetreuung ist eine Einrichtung der Schule, die von Eltern auf privatrechtlicher Basis organisiert wird. Die fachliche Aufsicht über die Mittagsbetreuungen an staatlichen Grundschulen übt das Staatliche Schulamt aus. Für die Bereitstellung der notwendigen Räume ist die jeweilige Schulleitung verantwortlich. Dabei können auch Klassenzimmer zur Doppelnutzung zur Verfügung gestellt werden, wenn die Raumsituation und der Bedarf an Betreuungsplätzen dies erfordern. An vielen Münchner Grundschulen ist dies gängige Praxis. Da es sich bei der Mittagsbetreuung ausschließlich um ein privat organisiertes Betreuungsangebot handelt, bitte ich um Verständnis, dass seitens der Landeshauptstadt München keine externen Räume angemietet oder Container errichtet werden können.
Der Mittagsbetreuung an der Grundschule Boschetsrieder Straße steht das komplette Souterrain des Schulgebäudes mit mehr als 200 m² zur Verfügung, außerdem können Klassenzimmern sowie die Turnhalle genutzt werden. Das ist weit mehr als in einer dreizügigen Grundschule üblicherweise durch die Mittagsbetreuung genutzt werden kann. Nach meinen Informationen werden in diesem Schuljahr in der Mittagsbetreuung an der Grundschule Boschetsrieder Straße mehr Kinder betreut als im letzten Jahr. Dies ist eine sehr erfreuliche Entwicklung.
Zum Sprengel der Grundschule gehören zwei städtische Horte, einer an der Boschetsrieder Straße 35 und einer an der Malmedystr. 6. Über Horte im weiteren Umkreis informiert Sie die zuständige Stadtquartiersleitung, Frau Simon (Telefon 089- 74 50 05 37). Als direkte Vorgesetzte mehrerer benachbarter städtischer Kindertagesstätten haben Stadtquartiersleitungen in der Regel einen guten Überblick über die Vormerksituation „ihrer“ Einrichtungen.
Die Stadt bemüht sich nach Kräften, für alle auf den Vormerklisten stehenden Kinder nach Möglichkeit eine Betreuungslösung zu finden. In jedem Schuljahr werden die Brennpunktstandorte genau betrachtet und für jede einzelne Einrichtung untersucht, ob Interims-Lösungen wie z.B. die vorübergehende Umwandlung von Kindergarten- in Hortgruppen möglich sind. Allen Eltern, die ihr Kind angemeldet, jedoch zunächst keinen Platz erhalten haben, wird empfohlen, mit dem jeweiligen Hort in Kontakt zu bleiben. Die Erfahrung zeigt, dass auch im Nachrückverfahren oft noch Plätze vergeben werden können.
Eine mögliche Alternative sind auch private Eltern-Kind-Initiativen und die Tagesbetreuungsbörse des Sozialreferats. Letztere erreichen Sie über die E-Mail Adresse kindertagesbetreuung.soz@muenchen.de.
Außerdem laufen derzeit Planungen, an der Grundschule an der Boschetsrieder Straße einen Ganztagszug einzurichten. Die Stadt unterstützt die Schule dabei intensiv. Derzeit bieten nur 28 von 130 Münchner Grundschulen Ganztagsklassen an. Der Ausbau des Ganztagsschulangebots an den Münchner Grundschulen ist deshalb eine wichtige Forderung, denn Ganztagsschulen entlasten die Familien und bieten allen Kindern bestmögliche Bildungschancen.
Ich hoffe, dass Sie inzwischen einen Betreuungsplatz für Ihre Tochter erhalten haben. Alles Gute für Ihre Familie und für Ihre Tochter eine schöne Schulzeit!
Mit freundlichen Grüßen

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