Sehr geehrte Frau Pfister,
sehr geehrter Herr Pfister,
mir ist bewusst, dass es für Eltern und Kinder unbefriedigend ist, wenn am Wunschgymnasium kein Platz vorhanden ist und Kinder abgewiesen werden müssen.
Der Grund für die Abweisungen liegt darin, dass die Stadt leider gezwungen ist, die Zahl der Eingangsklassen an ihren insgesamt 14 Gymnasien auf insgesamt jährlich 50 mit jeweils bis zu 30 Schülerinnen und Schülern zu begrenzen. Dies ist leider notwendig, weil der Freistaat, der nach der Verfassung eigentlich alleine für das Bildungsangebot zuständig wäre, der Stadt nur 38% der real anfallenden Kosten für das Lehrpersonal an städtischen Schulen erstattet und die Stadt den Rest selbst tragen muss. Deshalb kann die Stadt nur über die Deckelung der Eingangsklassen-Zahl sicherstellen, dass ihre Schulen auch in Zukunft mit den erforderlichen Finanzmitteln ausgestattet werden können.
Am Städtischen Heinrich-Heine-Gymnasium haben sich für das Schuljahr 2010/2011 insgesamt 147 Schülerinnen und Schüler eingeschrieben. Aufgrund des auf die 14 städtischen Gymnasien bezogenen Einschreibeergebnisses 2010 konnten dort lediglich vier Eingangsklassen gebildet werden. Hätte das Schulreferat der Schule die Bildung einer fünften Eingangsklasse zugebilligt, hätte an einem anderen städtischen Gymnasium eine Eingangsklasse weniger gebildet werden können. Auch am Städtischen Werner-von-Siemens-Gymnasium, an dem sich insgesamt 148 Kinder angemeldet haben, konnten nur vier Eingangsklassen gebildet werden.
Werden mehr Kinder an einem Gymnasium angemeldet, als Plätze zur Verfügung stehen, so ist ein Auswahlverfahren durchzuführen, das vorrangig auf die Entfernung zwischen Wohnort und Schule abstellt. Wenn Schülerinnen und Schüler abgewiesen werden müssen, so bemühen sich die Schulleitungen der staatlichen und nichtstaatlichen Gymnasien um einen örtlichen Ausgleich. Dieser gilt als erfolgt, wenn ein gymnasialer Platz benannt werden kann - die gesetzlichen Vorschriften gewähren dabei keinen Rechtsanspruch auf die Aufnahme in eine bestimmte Schule an einem bestimmten Ort.
Mit freundlichen Grüßen

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