Sehr geehrte Frau Hepke,
die Sorge, ob sie im kommenden Schuljahr für ihr Kind einen Betreuungsplatz haben werden, beschäftigt zur Zeit viele Eltern. Die Nachfrage nach Betreuungsplätzen für Grundschulkinder ist in den letzten Jahren in München sprunghaft angestiegen. Die Landeshauptstadt nimmt diesen Bedarf ihrer Bürgerinnen und Bürger sehr ernst und hat allein in den letzten fünf Jahren rund 2.350 neue Hort- und Tagesheimplätze geschaffen.
Von den insgesamt 13.674 vorhandenen Betreuungsplätzen für Grundschulkinder in München werden 11.510 - also die überwiegende Mehrheit - von städtischen Einrichtungen zur Verfügung gestellt. Der Stadtrat hat außerdem bereits für den Zeitraum bis 2012 die notwendigen Mittel für die Schaffung von weiteren 3.200 Betreuungsplätzen bereitgestellt.
Neben den langfristigen Planungen bemüht sich die Stadt, auch kurzfristig durch zusätzliche Sofort-Maßnahmen Plätze zu schaffen. Auf diese Weise konnten für das kommende Schuljahr durch Anbauten, Einrichtung von befristeten Gruppen oder „Kombigruppen“ (Kindergarten- und Hortkinder in einer Gruppe) bereits vor der erwarteten starken Nachfrage an sechs Hortstandorten insgesamt 173 zusätzliche Betreuungsplätze für Grundschulkinder geschaffen werden.
Daneben gibt es auch das Angebot der Mittagsbetreuung an Schulen, das in der Regel von privaten Elterninitiativen organisiert wird. Stadtweit fördert das Schulreferat im laufenden Schuljahr hier 434 Gruppen, indem es u.a. Zuschüsse leistet, Sachleistungen sowie laufende Betriebskosten finanziert und kostenfrei Aufenthaltsräume zur Verfügung stellt.
Die bedarfsgerechte Betreuung und Förderung der Kinder in den staatlichen Grundschulen kann jedoch nicht allein auf die Kommunen abgewälzt werden. Der Freistaat ist gefordert, endlich mehr Ganztagszüge an Grundschulen einzurichten – wie es andere Bundesländer längst getan haben - und die Eltern stärker als bisher zu unterstützen: Derzeit gibt es an den 131 Münchner Grundschulen nur drei Ganztagszüge.
Zur konkreten Situation bei Ihnen vor Ort hatten Sie sich ja auch direkt an das Schulreferat gewandt und von dort bereits Auskunft erhalten. Ich darf deshalb hierzu im folgenden aus der Stellungnahme der städtischen Experten zitieren:
„1. Ganztagesschule
Für den Hauptschulbereich hat am 07. Mai 2009 bereits eine Begehung zur Unterbringung und Versorgung der gebundenen Ganztagsklassen stattgefunden. Ab dem Schuljahr 2009/2010 sind 16 Schulklassen vorgesehen, die auch räumlich untergebracht werden können. Die Ganztagesklasse kann das Mittagessen in der benachbarten Mensa des Bert-Brecht-Gymnasiums einnehmen.
Für die etwaige Erhöhung auf 17 Schulklassen, weil einige Schulkinder den Probeunterricht am Gymnasium nicht schaffen, könnte ein vorhandener Informatikraum umgenutzt werden. Die entsprechenden Maßnahmen werden zeitnah und bedarfsgerecht umgesetzt.
Die Schulleitung des Primarbereiches hat die Einführung der gebundenen Ganztagesschule nicht beantragt. Die Frist hierfür ist am 01. April 2009 abgelaufen. Es besteht jedoch die Möglichkeit des Vorantrags. Dadurch kann dem Sachaufwandsträger die Möglichkeit gegeben werden, schon im Vorfeld planerisch tätig zu werden.
Sofern sich jedoch der Wunsch auf einen weiteren Ausbau der offenen Ganztageschule (derzeit 1 Gruppe mit 22 Schülerinnen/Schüler) im Hauptschulbereich konkretisiert, werden die entsprechenden Maßnahmen zum gegebenen Zeitpunkt in die Wege geleitet.
Sofern das Platzangebot vorhanden wäre, könnten prinzipiell Grundschülerinnen und Grundschüler in der offenen Ganztagesschule der Hauptschule in Abstimmung mit der Hauptschulleitung mit aufgenommen werden.
Inwieweit auf kostenintensive Neu- und Erweiterungsbauten verzichtet werden kann, wird sich noch anhand der weiteren Entwicklungen zeigen.
2. Hort
Eine Ausweitung des derzeitig 2-gruppigen Hortbetriebs in der Maria-Eich-Straße ist nicht vorgesehen. An den beiden städtischen Horten Avenariusstraße und Maria-Eich-Straße gab es zum 01. Oktober 2008 zusammen lediglich 3 Vormerkungen, was einen weiteren Ausbau/Neubau vorerst nicht rechtfertigt. Heuer sind zwar die Anmeldezahlen etwas höher als im Vorjahr. Erfahrungsgemäß reduzieren sich jedoch die tatsächlichen Vormerkungen, die erst Januar 2010 feststehen und ausschlaggebend für weitere Planungen sind.
Es ist grundsätzlich davon auszugehen, dass der Hort aufgrund des immer stärkeren Einzugs der Ganztagesschule damit langfristig nicht mehr in so hohem Maße erforderlich sein wird.
3. Mittagsbetreuung
Die Mittagsbetreuung in privater Trägerschaft wird von der Stadt München nach wie vor unterstützt.
Allerdings richtet sich die Aufnahme von Schülerinnen und Schüler nach dem vorhandenen Raumangebot.
Auch ist es, wie Sie wissen, bei entsprechender Raumnot üblich und zwischen Schulen und Mittagsbetreuung einvernehmliche Praxis, Räume gemeinsam zu nutzen.
Die Überlassung von Räumen an die Mittagsbetreuung sollte im Einvernehmen mit der Schulleitung erfolgen und nicht vom Schulreferat diktiert werden, um eine Erschwerung des Unterrichts und etwaiges Konfliktpotential zu vermeiden.
Die Überlassung von Räumen für fünf Gruppen der Mittagsbetreuung an der Peslmüllerstr. 8 ist daher in Anbetracht des steigenden Raumbedarfs für den Ausbau der Ganztagesschule sowohl im Primar- als auch im Hauptschulbereich zwar nicht optimal aber durchaus ein äußerst positiver Zustand. Dafür wurden und werden auch zur Optimierung der Versorgung entsprechende Finanzmittel eingesetzt.
Die pädagogische Förderung und Betreuung der Schulkinder im Rahmen der Ganztagesschule aber auch der Mittagsbetreuungen bezogen auf die Raumerfordernisse ist nicht allein auf das Klassenzimmer und etwaigen Aufenthaltsraum konzentriert. Hierfür kann die gesamte schulische Einrichtung, wie Pausenhof, Sportplatz, Sporthallen, Schülerbücherei, Werkräume etc. in Abstimmung mit der Schulleitung genutzt werden.
Hinsichtlich der Bauvorhaben im Einzugsgebiet der Peslmüllerstraße erhalten Sie ein
Infoblatt im Anhang. Darin sind die gesicherten Planungen im Bereich des
Stadtbezirkes 21 – Pasing/Obermenzing detailliert enthalten.
Wie Sie feststellen können, werden intensiv Möglichkeiten untersucht, um eine im Hinblick auf die kommunale Finanzsituation ökonomische Praxis zu erreichen. Dies ist nicht immer ohne Verdichtung im Bestand möglich. Daher bitten wir um Verständnis, dass ein Neu/Erweiterungsbau erst als letzte Konsequenz in Betracht gezogen werden kann.“
Anlage: http://download.direktzu.de/ude/kinderkrippenplaetze_in_p...

Kommentare (0)Schließen
Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie angemeldet sein.